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FRAUENGESUNDHEIT:
ESTROGENE/PROGESTERONE UND BLUTDRUCK
Dr. Ruth-Maria Korth. Praxis, Forschung in
der Allgemeinmedizin Fida, Palestrinastr. 7A, D-80639 München.
Ziel: Ein Hochdruckrisiko von schwangeren
Frauen (n=180, www.fidabus.com) wurde untersucht bei Glukoseintoleranz
(IGTT (A)) oder von nichtschwangeren Frauen unter oraler Hormoneinnahme
(B) oder bei Stoffwechselproblemen ohne Hormongebrauch (C) im Vergleich
mit entsprechenden Kontrollgruppen (n=231, vgl. Ref. 1-10).
Methode: Initiale Werte und orale
Glukosetoleranztests wurden anonym ausgewertet (oGTT: 1Std-50g Glukose,
Reflotron-Roche (vgl. Ref. 5-15)).
Ergebnis: Ad A) Schwangere Frauen
mit reversibler IGTT zeigten Blutzuckerwerte zwischen 140-169 mg/dl
bei normalem Körpergewicht, gesunder Nahrung und guter Lebensführung
(16% von 180, SSW 22±2: 31±5 Jahre, 23±4 kg/m², 104±13/64±11
mmHg, ±1SD). Der Blutdruck blieb bis zum Ende der Schwangerschaft
normal (SSW 38±2: 110±8/73±5 mmHg). Frauen mit bleibend erhöhten
pp-Zuckerwerten hatten ein Risiko zum Gestationsdiabetes und wurden
von erfahrenen Ärzten weiterbehandelt (4% ≥170 mg/dl, 1-Std-100g
Glukose, vgl. auch Figur 3).
Ad B) Frauen unter oraler Einnahme von Kontrazeptiva zeigten hier
keinen relevanter Blutdruckanstieg, wahrscheinlich weil Gewicht und
Blutfette normal waren (n=49 von 231, p>0.1, 22±4 kg/m², 27±7
Jahre, 117±13/82±9 mmHg, LDL: 127±36, HDL 66±14 mg/dl). Ältere,
gesunde Frauen unter oraler Einnahme von menopausalen Hormonen (HRT:
n=15 von 46, 51±9 Jahre, 25±5 kg/m²) zeigten im Vergleich mit
Frauen ohne HRT ebenfalls keinen Blutdruckanstieg (p>0.13).
Ad C) Besonders die Frauen mit IGTT-Hyperinsulinämie und gemischter
Fettstoffwechselstörung zeigten Hochdruckwerte (n=14, 32±10 Jahre,
26±6 kg/m², LDL: 167±65, HDL: 54±9, Trig: 254±73 mg/dl, 136±25/97±12
mmHg). IGTT oder gemischte Hyperlipidämie waren verbunden mit
signifikant erhöhten Blutdruckwerten (p<0.003) im Vergleich
mit entsprechenden Kontrollgruppen. Die Multivariatanalyse lieferte
den Beweis für ein direktes diastolisches Hypertonierisiko (p<0.05).
Dieses Modell eignet sich für hormonelle Kompositionen ohne direktes
Hypertonierisiko, da nur Frauen mit IGTT-Hyperinsulinämie und/oder
gemischter Hyperlipidämie ein direktes Hypertonierisiko hatten.
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